Vor hundert Jahren verstarb der Bergbauverwalter, akademischer Maler und Bergsteiger Michael Hofer, der 1861 einen Steig durch die obere Birnhornsüdwand anlegen ließ. Der heutige, markierte Südanstieg folgt in weiten Teilen noch immer diesem sogenannten „Hofersteig“. Anlässlich des 100. Todestages dieses Erschließungspioniers der Leoganger Steinberge errichtete die Alpenvereinssektion Leogang gemeinsam mit dem Bergbau- und Gotikmuseum eine Gedenktafel beim Melkerloch, wo der Hofersteig beginnt. Markus Mayrhofer, 1. Vorsitzender der AV-Sektion Leogang und Prof. Hermann Mayrhofer, Kustos des Bergbau-Museums, enthüllten im Rahmen einer kleinen aber würdigen Feier die in Bronze gegossene Tafel.
Markus Mayrhofer verlas einen beeindruckenden Bericht von Michael Hofer über die Besteigung des Birnhorns. Dieser Beitrag war im Jahrbuch des Österreichischen Alpenvereins 1877 erschienen. Kustos Hermann Mayrhofer bedankte sich bei den anwesenden Alpenvereins- Bergsteigern dafür, dass sie die Erschließung und Erhaltung der Schönheit unserer Leoganger Steinberge im Sinne von Michael Hofer fortsetzen. Er lud auch zur Be-sichtigung der Bergbilder von Michael Hofer in das Bergbau- und Gotikmuseum ein.
Feuerbrennen am Hofersteig
Bei Einbruch der Dunkelheit setzten die Leoganger-Feuerbrenner dann ein weiteres Zeichen in Erinnerung an Michael Hofer. Sie platzierten ihre Feuer entlang des Hofersteiges und machten somit den Verlauf dieses Steiges in der Birnhornsüdwand für einige Stunden weithin sichtbar. Weithin sichtbar, wie schon seit sechs Jahren nicht mehr, war die gesamte Lichterkette der Leoganger Steinberge.
Dass alle Bergsteiger nach dem Anzünden der Feuer und nach dem nicht un-gefährlichen Abstieg bei Dunkelheit um Mitternacht wieder wohlbehalten auf der Passauer Hütte eintrafen, wurde in dieser natürlich gebührend, bis fast in die Morgenstunden gefeiert.
Einladung zum nächsten Feuerbrennen
Wer dieses Feeling des Feuerbrennens gerne einmal selber erleben möchte, ist herzlich dazu eingeladen, beim nächsten Feuerbrennen 2017 einfach auf die Passauer Hütte zu kommen und mit zu brennen. Vorbereitete Feuer liegen einige Tage vorher beim Alpenvereinsheim zum Mitnehmen bereit. Voraussetzung ist sicheres Steigen und Gehen im alpinen Gelände, auch bei Dunkelheit. Erfahrene Feuerbrenner/Innen helfen gerne jenen, die das erste Mal dabei sind. Heuer waren die jüngsten Feuerbrenner 15 und die ältesten 80 Jahre alt.
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Gerhard Weilguny
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