20.8.2016
Radtour Mariazell - Mürzhofen
Glück gehabt: Samstag Traumwetter
–Sonntagvormittag Regenwetter
Wie noch jedes Mal bei unseren Radtouren 2016 hatten wir wieder ein
Traumwetter.
Um 6 Uhr starteten wir nach kurzer Verladezeit der Räder mit 27 Teilnehmern in Leibnitz mit
dem Kerngastbus. Bis Mariazell entsprach das Wetter allerdings bei weitem nicht
den Vorhersagen. Dicke und dunkle Nebelbänke dämpften doch etwas unsere
Vorfreude auf die heutige Radtour.
Bereits um 8 Uhr waren wir in Mariazell und die Gruppe
der längeren Tour (17 Teilnehmer) mit Hans als Front- und Karl als Schlussmann,
startete nach kurzem Fototermin vor der Basilika.
Zuerst ging es äußerst flott den Berg hinunter, dann allerdings etwas schweißtreibend
zum Lahnsattel hinauf.
Der Lahngraben erhielt seinen Namen nach der häufigen Zugbahn von Lawinen
(mundartlich Lahn), denn die Gegend hat - ebenso wie auf der Passstraße zum
Kernhofer Gscheid und rund um Mariazell - oft schneereiche Winter.
Am 18. Jänner 1878 ging eine 150 Meter breite Lawine vom Göller nieder, die 13
Menschen in den Tod riss und das am Sattel gelegene Gasthaus Höchbauernhaus
spurlos verschwinden ließ.
Nach dem Lahnsattel erreichten wir die Umfahrung des Tunnels "Totes Weib“
und bewunderten in der Klamm den gleichnamigen Wasserfall. Im Frühling kann man
an die 20 Stellen zählen, aus denen Wasser aus dem Felsen in die Mürz stürzt die auch bei Trockenheit nicht versiegen. Woher der Name Totes Weib kommt, ist
nicht genau bekannt. Verschiedene Sagen handeln davon, dass eine Frau von der
Felswand stürzte und tot auf dem Grund der dort verlaufenden Schlucht liegen
blieb.
Weiter ging es, in Mürzsteg am ehemaligen kaiserlichen Jagdschloss vorbei, zum
Neuberger Münster. Die imposante Hallenkirche - das Münster, heute im Volksmund
auch der "Dom im Dorf" genannt ist ein bewundernswürdiges
Bauwerk. Diese früheste einheitliche Hallenanlage innerhalb der
österreichischen gotischen Architektur trägt den größten Holzdachstuhl aller
Kirchen Österreichs. Der Kreuzgang mit den Bildern von 38 Äbten ist ebenso
sehenswert wie der Renaissance Hochaltar und der Kapitelsaal mit der
Stiftergruft. In ihr ruhen die sterblichen Überreste Herzog Otto des Fröhlichen
und seiner Familie.
Ab Neuberg fuhren wir eine eingestellte Bahnstrecke entlang nach Kapellen wo
wir uns in einem wunderschön restaurierten ehemaligen Bahnhofgebäude, bekannt
durch den Chef Diplom Kaffeesommelier Johann Haarmann - der hier auch
verschiedenste Kaffeesorten röstet,
eine kurze Rast gönnten. Hier trafen wir auch unsere 10 Teilnehmer der kürzeren Tour,
die am Lahnsattel mit Luis als Führer
gestartet waren und die auch gleich bei unserem Eintreffen uns ihre Sitzplätze
anboten und weiterfuhren.
Trotz des vorzüglichen Kaffees mussten aber auch wir weiter und erreichten über
Mürzzuschlag dann Kindberg. Am Zunftbaum vorbei erreichten wir dann nach 82 km
fast zeitgleich mit den kürzeren Tour-Teilnehmern, die wir nicht einholen
konnten, unser Ziel „den Turmwirt in Mürzhofen“.
Hier wurden wir schnell und bestens bewirtet und um 18 Uhr waren wir wieder in
Leibnitz.
Hervorzuheben ist auch die äußerst selten vorkommende Zufriedenheit unseres
Schlussmannes Karl mit der Disziplin der Gruppe. Die „kurze Tour“ war zu sehr mit „Strampeln“ beschäftigt und
lieferte deshalb „nur drei Fotos
“.
Hans