Für den 18-20 August war ursprünglich geplant mit den Fahrrädern von Krimmel aus in das Krimmlerachental bis zur Materialseilbahn, die zur Warnsdorferhütte führt, zu fahren. Von dort aus sollte es zu Fuß zur Hütte gehen, welche für die folgenden Tage als Stützpunkt für unsere Touren dienen sollten. Diese Tour mussten jedoch abgesagt werden, da es der Wetter einfach nicht zuließ.
Als Alternative verkürzten wir auf 2 Tage, wechselten die Region und wählten die Dreiländerspitze als neues Tourenziel.
Die Dreiländerspitze ist mit 3197 m ü. A. der höchste Berg der Dreiländerspitzgruppe in der Silvretta, einem Gebirge der zentralen Ostalpen. Ihren Namen hat die Spitze auf Grund ihrer Lage an der Grenze der drei Stämme Rätoromanen, Bajuwaren und Alamannen und ihrer dazugehörigen Sprachen. Die Staatsgrenze zwischen dem Schweizer Kanton Graubünden und den österreichischen Bundesländern Vorarlberg und Tirol verläuft in west-östlicher Richtung über die beiden Gipfel der Dreiländerspitze. Die erste dokumentierte Besteigung fand am 14. Juli 1870 durch den deutschen Alpinisten Theodor Petersen aus Frankfurt am Main, gemeinsam mit dem Dorflehrer und einem Jungen aus Guarda vom südlich gelegenen Val Tuoi (Tuoi-Tal) aus statt.
Als Startpunkt für unsere Tour trafen wir uns am Samstag um 6 Uhr früh in Kufstein und trafen uns dort mit unseren Mountainbikes – um dem Motto „bike & hike“ treuzubleiben. Schnell war das ganze Material im Auto verladen und schon ging es über die Autobahn nach Landeck, weiter durch das Patznauntal, bis auf die Bielerhöhe, wo wir unsere Tour so richtig starteten. Mit den Rädern ging es entlang des Silvretta-Stausees, durch das Ofental bis hin zur Wiesbadener Hütten, welche unser Tagesziel war. Auf der Hütte angekommen bezogen wir unser Quartier und machten es uns gemütlich. Ein Teil der Gruppe machte sich am Nachmittag gemeinsam mit mir auf den Weg zur Tiroler Scharte (Ca. 1,5h Aufstieg). Leider erreichten wir dieses Ziel nicht, da uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung machte und wir aufgrund durchnässter Hosen zur Hütte zurückkehrten.
Am nächsten Morgen nahmen wir dann die Dreiländerspitze in Angriff. Der Nebel erwies sich als hartnäckiger als vorhergesagt. Im unteren Bereich des Gipfelaufbaus kamen uns einige Seilschaften entgegen, welche die Tour aufgrund der schlechten Sicht abbrachen. Für uns kam das jedoch nicht in Frage, da ich durch zahlreiche frühere Besteigungen den Weg sehr gut kannte. Kurz vor Mittag erreichten wir schließlich unser Ziel. Der Nebel erwies sich als hartnäckiger Geselle an diesem Tag, sodass wir unsere ausgiebige Pause und einige Fotos im Grauen machten. Kaum hatten wir jedoch den Gipfel verlassen, verzog sich der Nebel und es zeigten sich die umliegenden Gipfel in voller Pracht. Auch die Sonne schien von Zeit zu Zeit durch.
Wieder auf der Hütte angekommen, gönnten wir uns noch einen Kaffee bevor es mit den Rädern wieder zum Auto ging. Alles in allem war es eine gelungen Alternativtour.
Ich möchte mich auf diesem Wege gerne rechtherzlich bei allen Teilnehmern für den reibungslosen Ablauf während der gesamten Tour bedanken.
Ein besonderer Dank gilt natürlich Stefan, der sich bereiterklärt hat mich zu unterstützen.
Ernst Staudacher