Mit Beginn dieses Jahres habe ich, Dr. Werner Radl, den Vorsitz des ÖAV-Landesverbandes Kärnten von Dipl.-Ing. Joachim „Jockl“ Gfreiner übernommen.
Ich danke Jockl für seine engagierte Arbeit und für die Bereitschaft, weiterhin im Vorstand mitzuarbeiten. Seine langjährige Erfahrung wird mir eine wertvolle Hilfe sein.
Der Satzung des Landesverbandes entsprechend besteht dessen Zweck in der Vertretung und Förderung der Interessen des ÖAV-Gesamtvereines im Bundesland Kärnten, die Unterstützung und Ergänzung der Tätigkeiten des Gesamtvereines einerseits und der Zweigvereine andererseits, insbesondere gegenüber anderen Vereinen, Körperschaften, Behörden sowie der Öffentlichkeit; er vertritt die Interessen der Zweigvereine Kärntens gegenüber dem Gesamtverein.
Diese „Sandwich-Funktion“ galt und gilt es mit Leben zu erfüllen:
Der Landesverband ist Mittler zwischen Gesamtverein und Zweigvereinen – und zwar in beide Richtungen. Das gilt vor allem für die traditionellen Kernarbeitsgebiete des Alpenvereines: Aufrechterhaltung der alpinen Infrastruktur durch Betreuung der zahlreichen (umweltkonformen) Schutzhütten und Pflege tausender Kilometer meist schon Jahrhundert alter alpiner Wege; Jugendbetreuung und -ausbildung; Familien- und Seniorenbetreuung; den - umfassenden und immer wieder auf neuesten Stand zu bringenden - Ausbildungsniveaus unserer Wander- und Tourenführer entsprechende - rechtskonforme - Wander- und Alpinveranstaltungen; der achtsame, respektvolle und schonende Umgang mit der Natur und Umwelt bei all unseren Aktivitäten; der Erwerb und die Erhaltung schützenswerter Gebiete; die Durchführung bzw. Förderung sektionsübergreifender Veranstaltungen; die Pflege eines intensiven Erfahrungs- und Informationsaustausches zwischen den Sektionen;
weiters:
Was bewegt so viele Menschen, dem Alpenverein beizutreten (dzt. ca. 600.000 in ganz Österreich!) und vielfach auch aktiv – ehrenamtlich, „um Gottes Lohn“ - mitzuarbeiten: Als Wander- und Tourenführer, als Wegebetreuer, als Jugend- , Alpin-, Kletter-, Umwelt-, Finanz-, Hütten- und Wegereferenten, als sonstige Funktionäre (Vorsitzende, Schriftführer usw.)? Es mögen sachlich-rationale Gründe eine Rolle spielen (Versicherungsschutz, günstigere Hüttenübernachtungen,...).
Ich glaube aber, dass die ideell-emotionalen Gründe überwiegen:
In Gemeinschaft mit Gleichgesinnten die Bewegung in freier Natur in allen Höhenlagen und in allen Schwierigkeitsgraden, das Spüren dieser schönen, wilden, oft auch abweisenden und „gefährlichen“ Natur mit allen Sinnen, der Respekt vor der uns umgebenden Erhabenheit und „Gleichgültigkeit“, das Bestehen von Herausforderungen und selbstgesetzten Zielen, der willkommene Ausgleich zum Alltagsstress, der Gesundheitsaspekt, der Gemeinschaftssinn, die innere Zufriedenheit mit den nur mit eigener Kraft erbrachten Leistungen, das leise, stille, meditative In-sich-Hineinhören - und nicht das marktschreierische und in alle Welt gepostete „Genießen“, die Dankbarkeit für die bestehende alpine Infrastruktur (Hütten und Wege), die Erinnerungen,.... es ist so Vieles!
Lasst uns positiv in die Zukunft blicken und gemeinsam an dieser schönen Aufgabe „Alpenverein“ arbeiten! Bleibt gelassen und seid heiter!
Herzlichst!
Dr. Werner Radl