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Skitour auf den Leitnerberg

Der erste Schnee war gefallen und mit den Flocken erwachte in den Dohlenköpfen selbstverständlich die Lust auf Winter. Denn was kann man im Winter endlich wieder? Richtig – Skitouren gehen. Die etwas prekäre Lawinensituation, die durch große grundlose Schneemengen ausgelöst wurde, grenzte unsere Auswahlmöglichkeiten allerdings stark ein. Schließlich entschieden wir uns für den Leitnerberg mit seinen knapp 1000 Höhenmetern, die allesamt nicht steiler als 30 Grad sind. Mit den Öffis zu erreichen ist der Ausgangspunkt auch noch und so trafen sich Samstagmorgen gemütlich um viertel vor 9 sechs Dohlen am Hauptbahnhof. Begleitet von irritierten Blicken einiger Tiroler, die noch im Sommer gefangen waren, gelangten wir problemlos an unseren Starthang.

Zugegebenermaßen war das Gras am Fuße des Leitnerberges mehr schlecht als recht mit Schnee bedeckt, weil in der Nacht anscheinend Regen unsere Skitour vereiteln wollte. Nach den ersten 70 Höhenmetern waren zwar unsere Felle nass, aber die Schneefallgrenze des nächtlichen Niederschlages erreicht und die Vorfreude auf die Abfahrt begann uns in den Zehen zu kitzeln. Stetig bergauf, aber nie allzu steil, spurten wir in völliger Einsamkeit. Die Wolken des Morgens verschwanden im Gleichtakt mit den Metern, die noch vor uns lagen. Für die meisten war es die erste Skitour und Schritt für Schritt gewöhnten wir uns wieder an das Gewicht der Schier, an die Stille des Winterwaldes und an das Stapfen im Gänsemarsch. Die Sommerpause hatte leider dem Wachs an den Fellen ein wenig zugesetzt und so legten wir nach 2/3 der Strecke eine Rast ein. Anna ging inzwischen auf 5 cm kompakt angestolltem Schnee und bei Jause, Schneeprofilgraben und Sonnenschein versuchten wir, ihre Felle zu trocknen und ein wenig Wachs hinaufzubekommen. Ausgeruht trauten wir uns in den windigen Gipfelhang.

Eiskristalle versuchten unser Vorhaben zu durchkreuzen und schmissen sich gegen unsere Gesichter, doch wir ließen uns nicht beirren und erreichten trotz heftigem Wind den höchsten Punkt des Leitnerberges. Ein verschneites Bergpanorama und Wolkendörfer luden zum Verweilen und Staunen ein, aber der kleine Sturm, der unsere Handschuhe und Felle durch die Luft wirbelte, drängte zur Eile. Also schauten wir nicht lang, sondern stürzten uns in die windgepressten ersten Meter und die Oberschenkel dankten uns nicht, dass wir so unangenehme Verhältnisse als erste Skimeter des Jahres ausgewählt hatten. Wenig später beschenkte uns der Berg aber gnädig mit Pulverschneeschwüngen und unsere Kurven staubten, dass es eine Freude war.

Zurück in der Windstille des Waldes regte sich der Hunger und wir legten die verschobene Gipfelpause ein. Ein Blick auf Uhr und Busfahrplan zeigte uns, dass wir noch mehr als genug Zeit hatten und so beschlossen wir, nicht nur unsere Energiereserven, sondern auch unsere Notfallfähigkeiten aufzufrischen. Alex organisierte eine LVS-Suche und abwechselnd retteten wir unsere Rucksäcke aus den Fängen des Schnees. Bevor uns allen zu kalt war, schnallten wir die Ski wieder an und waren froh, Pause gemacht zu haben. Der Schnee war durch die Wärme mehr als schwer geworden und Schwünge wurden zum Kampf, der Kraft brauchte. Mit genügend Verschnauf-Stopps schafften wir es schließlich auch über den nassen Anfangshang, wo unsere Spuren teilweise Grasflecken zum Vorschein brachten.

Nun galt es nur noch, die letzte halbe Stunde herumzubekommen, bis der Bus kam und mithilfe von Ninja und anderen Spielen, die vorbeifahrende Autolenker zum Lachen brachten, war auch das kein Problem. Unter dem bunten Himmel des Sonnenuntergangs brachten uns die Öffis zurück nach Innsbruck. Heute waren unsere Füße müde, aber in uns war Vorfreude auf eine Saison voller solcher Tage geweckt. Auf staubende Flocken, auf unverspurte Hänge, auf gemeinsame Zeit im Schnee.

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