Nach langem Bangen ob das Wetter hält, war es endlich gewiss. Adrian, Birgit, Gernot, Sonja, Willi, Doris, Alex, Flo, Mathias und meine Wenigkeit reisten mit großen Erwartungen in das tief verschneite Ötztal. Trotz Schneefahrbahn, müden Augen und wildem Schneegestöber erreichten wir am Freitag Gries im Ötztal, von wo aus wir, bereits von ein paar Sonnenstrahlen begleitet, zur Winnebachseehütte aufstiegen. Kurzer Smalltalk mit dem Hüttenwirt, das Quartier und das Abendessen abgecheckt, und schon ging es wieder weiter. Am Bachfallenferner angekommen entschlossen wir uns, die letzten Sonnenstrahlen auszunutzen und noch vor der Dämmerung die Pulverschneeabfahrt zurück zur Hütte anzutreten.
Ein großer Tag für fünf Bergfreunde der Schnupperhochtour war wohl der Samstag. Bei Kaiserwetter und mit einer ordentlichen Portion Motivation machten wir uns zum 3.287 Meter hohen Breiten Grieskogel auf, der erste Dreitausender, den unsere fünf Debütanten aus eigener Kraft (und net mitn Lift ;-) erklommen haben. Die große Freude und Erleichterung darüber, endlich den heiß ersehnten Gipfel erreicht zu haben, war allen Teilnehmern deutlich ins Gesicht geschrieben. Schnell ein paar Gipfelfotos und schon wedelten wir wieder die tief verschneiten Hänge hinunter.
Einen kurzen Zwischenstopp machten wir noch im Winnebachkar, wo Adrian und meiner Einer eine kurze Einführung bzw. ein paar Übungen zum Thema Spaltenbergung vorbereiteten, ehe wir wieder mit breitem Grinsen im Gesicht die Hütte erreichten. Nach solch einem Höhenrausch und so viel Pulverschnee war das super schmeckende und reichlich aufgetragene Abendessen genau das Richtige für unsere zehn hungrigen Mäuler. Mit vollem Magen trieben wir noch ein paar mal die Emma* an, ehe wir uns langsam in unser Lager zurückzogen, um auch am Sonntag noch einmal die magische Dreitausendermarke zu überschreiten.
Vom King of the Bongo** geweckt nahmen wir am Sonntag den Bachfallenkopf in Angriff. Etwas dezimiert aber umso motivierter machten wir uns früh morgens auf, um noch einmal unsere Spuren in den Schnee zu zeichnen. Am Seil erreichten wir schließlich zeitgleich mit den ersten Sonnenstrahlen, die sich durch die hartnäckige Bewölkung gekämpft hatten, den Wintergipfel auf 3.047 Metern Höhe. Noch schnell ein Schluck Tee und ein kleiner Bissen von der Jause und schon hieß es wieder ab in den Pulverschnee. Jeder Schwung ein echter Genuss, Schnee so weich wie Watte und das perfekte Gefälle, schon fast kitschig, so etwas hat man nicht alle Tage. Erneut mit breitem Grinsen im Gesicht legten wir einen kurzen Zwischenstopp bei der Hütte ein, verabschiedeten und bedankten uns bei Michl, Stephi und Christian für die tolle Bewirtung und machten uns wieder auf den Weg hinunter nach Gries. Das tolle Schihochtourenwochenende ging leider viel zu schnell vorüber, und so können wir uns wenigstens schon auf die feinen Sachen im Sommerprogramm freuen.
Liebe Grüße
Stefan
*Kartenspiel
**Melodie vom Wecker