Nachdem ich vor 2 Jahren, damals noch als reine Familienwanderung, schon einen Teil des niederösterreichischen Landesrundwanderwegs von Mürzzuschlag bis ins Piestingtal gegangen bin, habe ich mir bei der Tourenwahl für 2008 gedacht, dieses Projekt im Rahmen meiner Tourenleitertätigkeit fortzusetzen.
Genauso wie damals wollte ich wieder auf eine flexible Tourgestaltung ohne 100%ige Routenplanung, TeilnehmerInnen und Quartierbestellung setzen. Ich musste aber feststellen, dass das aufgrund der geringen Nächtigungsmöglichkeiten und der Urlaubssituation im Juli zu mindestens für den letzten Punkt nicht umsetzbar war.
In Bezug auf Routenführung ging das Konzept aber voll auf. So starteten wir z. B. die Tour aufgrund einer Verspätung nicht wie geplant von Klosterneuburg, sondern fuhren vom Treffpunkt am Bahnhof Heiligenstadt mit dem Bus auf den Cobenzl. Dadurch holten wir die verlorene Zeit wieder ein. Aber auch an anderen Stellen machten wir gelegentlich einen interessanten Umweg oder nützten einen verkürzenden Abzweiger abseits der ursprünglichen Routenplanung.
Bei der Anzahl der Teilnehmenden funktionierte das nicht so gut. Anfänglich waren wir zu 6. Am 3. Tag nur mehr zu dritt. Und die letzten beiden Tage war ich nur mehr allein unterwegs. Schön wäre gewesen, hätten wir auch ein paar Quereinsteiger wieder dazubekommen, was z. B. in Heiligenkreuz, in Weißenbach und am Waxeneck durchwegs möglich gewesen wäre.
Nun aber zu den Details der jeweiligen Tage, welche in untenstehender Tabelle zusammengefasst sind. Die Felder enthalten folgende Informationen
Tag und Datum | Startort um Startzeit | Zielort um Zielzeit | Geh- von Unterwegszeit | Tageskilometer |
Teilnehmende | Max. Höhe | Min. Höhe | Anstieg | Abstieg |
Highlights | Bemerkungen |
Di, 15. Juli | Heiligenstadt um 8:30 (Cobenzl um 10:30) | Vorderhainbach um 17:15 | 4 ¼ von 6 ¾ Std. | 13 km |
6 Personen | 542 hm (Hermanskogel) | ~ 260 hm (Vorderhainbach) | 430 hm | 580 hm |
Teilnehmende | Linde (nochmals Dank für die Organisation des Quartiers in Perchtoldsdorf), sowie deren Freunde Hannes (ein Tiroler) und Rafa (ein Spanier) ja und ich natürlich | |||
Baumkreis | am Cobenzl: Juhu ich bin eine Kastanie. | |||
Hermannskogel | Schlimm, wie unansehnlich ein schöner Turm durch Antennen wird. | |||
Häuserl a. Roan | Wunderschöner Blick über Wien, günstiges und ausgezeichnetes Essen für jeden Geschmack, nur an der Freundlichkeit der Personals war die Nähe zu Wien erkennbar. | |||
Eskulapnatter | Bei der Franz Karl Fernsicht quert eine 1 ½ m lange Schlange unseren Weg. | |||
Rodelbahn | Auf der Hohe Wand Wiese: Mit Lift und Rodel gehts eindeutig schneller rauf und runter als mit Rucksack und zu Fuß. | |||
Ferienwohnung | Viel Platz und gut ausgestattet bei Fr. Stadlmaier (Mauerbachstr. 190) |
Mi, 16. Juli | Vorderhainbach um 8:45 | Perchtoldsdorf um 19:30 | 8 von 10 ¾ Std. | 20 km |
6 Personen | 530 hm (Laabersteig B.) | 248 hm (Purkersdorf) | 800 hm | 800 hm |
Eiscafe | In Purkersdorf: Hmm, lecker. | |||
Tiere | Wunderbare Schmetterlinge und eine schneckenfressende Blindschleiche machen unsere Wanderung interessant | |||
Heuriger | In Perchtoldsdorf: So lässt sichs leben, Dank an Linde für die Einladung. | |||
Quartiergeberin | Ausgesprochen freundlich, nett und unkompliziert bei Fr. Margarete Reindl |
Do, 17. Juli | Perchtoldsdorf um 8:45 | Mayerling um 19:45 | 6 ½ von 11 Std. | 19 km |
3 Personen | ~ 600 hm (Nähe Höllenstein) | ~ 250 hm (Perchtoldsdorf) | 690 hm | 630 hm |
Weingärten | Von Perchtoldsdorf: ein wunderbarer Anblick | |||
Regen | Gut zum Testen meines Biwak-Sack-Ponchos: alles dicht | |||
Unterstand | Zur Mittagsrast finden wir netterweise einen überdachten Rastplatz sodass wir im Trockenen Jausnen können. Währenddessen hört der Regen dann auch auf. | |||
Meierei | Nach Sittendorf: Hmmm, hier gibts leckere Mehlspeisen, leider auch wieder Regen. | |||
Marktstandlerin | Eine Marktstandlerin schenkt mir einen Pfirsich. Sie hatte wohl Mitleid mit mir nun schon einsamen Wandersmann gehüllt in meinen triefendnassen Poncho. | |||
Trockenes Bett | Obwohl schon abgesagt, habe ich bei Fr. Itzinger dann das 3-Bett-Zimmer doch auch alleine bekommen, und musste die Regennacht nicht im Freien campieren. |
Fr, 18. Juli | Mayerling um 08:15 | Waxeneckhütte um 19:00 | 7 ¾ von 10 ¾ Std. | 24 km |
1 Person | ~ 800 hm (Gut Hohenwart) | ~ 310 hm (Mayerling) | 1220 hm | 820 hm |
Arnstein | Die steile Felswand und die Umgebung der Ruine sind schwer beeindruckend. Hier hätte ich auch einen trockenen Unterstand mit Lagerfeuerstelle zum Übernachten gefunden. So machte ich nur eine kurze Rast und verspeiste die unterwegs geernteten Früchte. Wäre interessant wer von unseren Kletterern schon alle hier war? | |||
Peilstein | Leider alle Hütten zu, so verringert sich das Gewicht meines Rucksacks ein wenig. Die schöne Aussicht zur Wallfahrtskirche Hafnerberg sowie zum Unterberg, Hoch- und Stuhleck laden zum Verweilen ein. | |||
Ruine Neuhaus | Ebenfalls ein imposanter Anblick. Ich spare mir aber die Höhenmeter und umrunde die Ruine nur auf der Dorfdurchfahrtsstraße | |||
Bauerntoast | Eigentlich wollte ich mich in Weißenbach nur für einen kleinen Imbiss aufhalten. Der Bauertoast der Imbissbäckerei stellte sich aber als überaus üppig heraus. Mhmm. | |||
Wo ist der Weg? | Einer Hochstand-Zufahrt folgend, hab ich die unauffällig markierte Abzweigung des richtigen Weges übersehen. Kostet eine ¾ Std. Zeitverlust. Brachte die Erkenntnis, dass die Baummarkierungen der Bundesforste keine Wegmarkierungen sind. | |||
Sonnen | Auf der Wiese beim Roten Kreuz: Ich beschließe mich ½ Std. in die Sonne zu legen; Wer weiß denn schon, ob die Waxeneck-Hütte nicht schon im Schatten liegt? | |||
Mond | Auf einem kurzen Abendspaziergang geht der Vollmond auf. Herrlicher Anblick. |
Sa, 19. Juli | Waxeneckhütte um 10:00 | Reichental um 14:00 | 2 ¾ von 4 Std. | 8 km |
1 Person | 400 hm (Reichental) | 967 hm (Hoher Mandling) | 420 hm | 800 hm |
Bärlapp | Die Sporen dieser Pflanze (aus der Apotheke) schon oft zum Feuerspucken verwendet, entdecke ich Dank Bestimmungsbuch dieses Gewächs auch mal im Wald. | |||
Letzter Wolf | Kurz vor dem hohen Mandling komme ich an jener Stelle vorbei, an der am 20. November 1866 der letzte Wolf abgeschossen wurde. | |||
Keine Hütte | Am Hohen Mandling mache ich mit ein paar weiteren Wanderern neben der abgebrannten Berndorferhütte Mittagsrast. Nicht alle wussten, dass von der Hütte nur mehr die Grundmauern stehen. Am besten 'erhalten sind noch die Sanitäranlagen. Der Einblick in den ehemaligen Keller erlaubt den Schluss, dass in dieser Hütte auch guter Wein kredenzt wurde. Leider ist auch davon nichts mehr übrig. Aufgrund meines Defekten Fotoapparates gibt es kein Bild vom Ist-Zustand. Auf einer Feuerwehr-Homepage habe ich aber ein Foto vom Einsatz gefunden. | |||
Steiler Abstieg | Ich nehme den kürzesten Weg ins Tal und wandere stets steil bergab entlang der Süßwände und vorbei am Mozartfelsen ins Tal. Gut das ich das nicht rauf muss. |
Zum Schluss noch eine naturkundliche Ergänzung:
Gesichtete und gehörte Wildtiere | Hase, Reh, Blindschleiche, Eskulapnatter, Heuschrecken, |
Am häufigsten gehörter Vogel | Goldammer |
Häufigste gelbe Pflanze | Springkraut, zum Teil schon abschussbereit |
Häufigste blaue Pflanze | Wegwarte |
Häufigste lila Pflanze | Glockenblume (Wiese) und Zyklame (Wald) |
Häufigste weiße Pflanze | Wiesen-Geißbart |
Andreas Kranzl