Der Monte Chiadenis-Südgipfel (2458m) in den westlichen Karnischen Alpen mit der Überschreitung von NO nach SW mit durchgehendem Klettersteig im Auf- und Abstieg war beim neuen Ersatztermin für alle Teilnehmer sichtlich ein tolles Erlebnis.
Nach der Auffahrt von Cima Sappada erfolgte der Anstieg zur Calvi-Hütte (2160m) und weiter bis zum Blodnerjoch (2300m). Dann ging es westlich am markanten Turm des Pic Chiadenis vorbei und auf dem Querungssteig entlang der Nordwand bis zum Einstieg in die steile Ostschlucht. Von dort führt die "Via ferrata di Guerra" über mittelschwere Stufen und Steilpassagen in Richtung Südgipfel. Auf dem Grat aussteigend, geht es noch mit entsprechender Vorsicht kurz weiter zum höchsten Punkt. Ein längeres Verweilen mit einer Gruppe auf den teils lockeren Felsblöcken mit rundum steilen Abbrüchen ist dort eher nicht zu empfehlen. Auch das kleine schlichte Gipfelkreuz zeigte sich sehr wacklig zwischen losen Steinen und gibt kaum Halt.
Die nun folgende SW-Grat-Überschreitung erfolgte auf der "Via ferrata Portogruaro". Der Weg führt immer wieder bei noch vorhandenen Kriegsrelikten vorbei und ist teils ausgesetzt und luftig. Der Abstieg bis zum Südsattel ist zwar gut seilversichert, erfordert jedoch ständige Achtsamkeit. Beim Abklettern hatten wir auf dem gesamten SW-Grat einen beeindruckenden Tiefblick zur Calvi Hütte. Unsere jüngste Teilnehmerin Sara war nicht nur bergauf Spitze, sie zeigte auch beim Abklettern ihr gutes Sicherheitsverhalten. Wolfgang U. war als Abschlussmann stets mit kurzem "Sicherheitsabstand" - wie er es selbst sagte - zum ersten mal mit von der Partie und äußerst verlässlich. Nach dem Ausstieg im Südsattel kommt man auf dem kurzen Quersteig direkt zur Calvi-Hütte, wo wir uns vor dem weiteren Abstieg zum Parkplatz noch in gemütlicher Runde stärken konnten.
Bericht: Fritz Steinwender
Fotos: Fritz und Wolfgang Unterberger