„Wachau“ – Wer denkt da nicht gleich
an die Wachauer Marille, den grünen Veltliner oder Riesling, die köstlichen
Wachauer Laberl zum Frühstück, oder an Richard Löwenherz, der auf der Burgruine
Dürnstein gefangen gehalten wurde.
So lockte die Ausschreibung. Und der
Wunsch ging in Erfüllung.
„Seht! Schaut, dort drüben, die Ruine
Dürnstein. Da wurde der englische König gefangen gehalten! Und der Sage nach
hat Blondel seinen Herrn befreit.
Der Sänger Blondel ist von Burg zu
Burg gezogen und hat zur Nachtzeit vor jeder Burg sein Lied gesungen. Auf der
Dürnstein hat ihm Löwenherz aus dem Kerker singend geantwortet, so dass Blondel
nun den Ort der Gefangenschaft des Königs kannte. Und er hat danach seine
Befreiung veranlasst.“ Bei dieser Vorstellung hatten die begeisterten
„Alpenvereinler“ schon ca. 450 km Anfahrt hinter sich.
Pünktlich um 7,00 Uhr Früh startete
das „Alpinteam“ in Hermagor. Nach dem Zustieg der „Völkermarkter Sonja“ war die
Gruppe vollzählig.
Erste Station war ein erfrischendes
Bad im Schotterteich bei Turnau. Zweite Station ein Hineinschnuppern in die
Ötscher Gräben. Dritte und letzte Station war eine beeindruckende Weinverkostung
bei unserem Quartiergeber Aufreiter in Angern.
Mittwoch, 21. Juni 2017
Nach einem ausgezeichneten Frühstück
in unserem Basislager ging es schweißtreibend die vielen Stufen hinauf bis zum
„König Richard Löwenherz“. Dann, nach einer tollen Aussicht auf die Donau und
den Dunkelsteinerwald, die Stufen wieder hinunter bis Dürnstein. Anschliessend, und wieder
schweißtreibend, den zum Teil versicherten Vogelbergsteig hinauf bis zur
Fesselhütte. Bis dahin - immer wieder belohnt mit herrlichen Ausblicken.
„So, jetzt machen wir eine ausgiebige
Trinkpause.“ Meinen Kommentar „Trinkpause“ hätte ich mir sparen können, denn
natürlich wollte jeder nur trinken, trinken … !
Der Weiterweg über die Hengelwand,
Rotes Kreuz und Egelsee bis zur
Donauwarte ist leicht, doch die Orientierung nicht immer einfach.
Der Blick von der Donauwarte nach
Krems, Stift Göttweig und all` den Weinterrassen, diesseits und jenseits der
Donau, entschädigte für die Strapazen.
Jetzt war unser Ziel nicht mehr weit
– Krems! Dort „schifften“ wir uns ein und ließen uns entspannend mit dem
„Donaudampfer“ bis Dürnstein zu unserem Bus bringen. Und dann: Ein
erfrischendes Bad in der Donau in Weißenkirchen. „Heli, wie wär`s nach dem Abendessen mit
einem Heurigen?“, lautete die Einladung der „Damenrunde. Ja, und so geschah es. Bei „Frizzante“ und
„Sommertraum“ wurde der erlebnisreiche und anspruchsvolle Tag beim „Feuerhahn“
in Thallern fröhlich beendet.
Donnerstag, 22. Juni 2017
Gestern war unser Tourentag nördlich
der Donau. Heute sollte es in den Dunkelsteiner Wald, südlich der Donau, gehen.Ausgangspunkt war der Römerweg in Bacharnsdorf.
Wenn man im
Internet oder auch auf der Karte nachschaut, da steht: Burgus Bacharnsdorf.
Burgus bezeichnet einen röm. Wachturm, umgeben von einem Wall. Der von
den Römern erbaute Wall führte als Grenze ihres Reiches vom Rhein bis zur
Donau. Die Limestürme (Limes heißt Wall) in der Wachau gehörten zum röm.
Donaulimes. Der Burgus von Bacharnsdorf zählt zu den besterhaltensten röm.
Baudenkmälern.Schon nach kurzer Gehzeit: „Da,
schaut, was für mächtige dunkle Felsblöcke mitten im romantischen Buchenwald.“
Wahrscheinlich daher der Name dieser landschaftlichen Schönheit: Dunkler Stein
im Wald.
Wir folgten danach dem Hinweis
„Türkentor“, das ein erhaltener Steinbogen einer spätmittelalterlichen
Befestigungs- und Sperranlage aus dem 16. Jahrhundert ist.
Und weiter ging`s leicht ansteigend
unserem ersten Etappenziel, dem Kreuzberg, entgegen. Der Kreuzberg gibt hier
den Blick frei über die weiten südlichen Wiesen und Felder und – unzähligen
Jagdsitzen.
„Heli, wie weit ist es noch bis Maria
Langegg?“ „Ja, seht, da immer die Anhöhe den Jakobsweg entlang und dann ist
unser zweites Etappenziel erreicht.“ Schwitzend und entschlossen bewegte sich
das „Wachauer Team“ bis zum Wallfahrtsort.
Maria Langegg gehört zu den
verborgenen Schönheiten des Landes. Abseits der Trampelpfade des Tourismus
liegen Wallfahrtskirche und Kloster inmitten der anmutigen Landschaft des Dunkelsteinerwaldes.
Um 1600 stiftete der
salzburgisch-erzbischöfliche Verwalter Matthäus Hering nach der wunderbaren
Heilung seines Kindes eine Kapelle und das Gnadenbild. Seit den Zeiten der
großen Pestepidemien gilt der Ort als religiöses Zentrum und Zufluchtsort der
Kranken und Bedrängten. 330 Jahre lang betreuten die Serviten die Wallfahrer.
Sie errichteten das Kloster und die spätbarocke Wallfahrtskirche.
Hier in Maria Langegg ließ sich gut
rasten. Im Klostergarten, nach Besichtigung der Wallfahrtskirche, genossen wir
Traubensaft und Süßes. Bald hieß es aber wieder aufbrechen.
Hatten wir doch noch einige Wanderzeiten bis zu unserem endgültigen Ziel
Aggstein vor uns.
Das Highlight sollte nun die Burgruine Aggstein sein. Genau
eine Stunde benötigten wir bis zu dieser außergewöhnlichen Burg. Die Burgruine
Aggstein thront in ca. 300 Meter Höhe auf einem schmalen Felsen hoch über der
Donau. Die Entstehungszeit fällt in das 12. Jahrhundert. Ein Besuch lohnt sich
allemal.
Und nun die Überraschung für die
Gruppe. Unser AV-Bus stand hier für die Abfahrt bereit. Ein großes Danke an
Helmut, der diese Idee hatte. Der steile Abstieg bis Aggstein blieb uns somit
erspart.
Die Rückfahrt erfolgte über
Schönbühel und Emmersdorf bis Weißenkirchen. Und auch heute: Abkühlung in der
Donau. Und noch einmal: Ein Abschlussbesuch bei „unserem“ Heurigenwirt.
Freitag, 23. Juni 2017
Nun hieß es Abschiednehmen. Abschied
von der uns liebgewordenen Wachau. Und Abschied von unserem Wein- und Marillenbauern,
der uns mit Wachauer Laberln und Wachauer Frizzante bestens verköstigte.
Noch ein letzter Blick vom Stift
Göttweig in das landschaftliche Erlebnis Wachau, wo Kultur & Landschaft
symbiotisch verschmelzen, ehe uns der brave Bus viele Kilometer wieder in die
Heimat schaukelte.
Bericht: Helfried Gangl
Fotos: Sonja Schuster + Wakonig Ingrid