Freizeitaktivitäten hängen immer von einer Vielzahl von Faktoren ab. Nicht nur das Wetter muss passen, auch div. andere Festlichkeiten lt. Veranstaltungskalender haben ihre Auswirkungen auf die Teilnehmerzahl. Alpenvereins-Führungstouren sind davon folglich nicht ausgenommen.
Dieses Wochenende hatte unsere Führungstour auf den Zottachkopf mit anschließender Überschreitung auf den Trogkofel gleich zwei starke Gegner. Einerseits der unsichere Wetterbericht und anderseits das Speckfest in Hermagor.
Wir ließen es uns allerdings nicht nehmen und starteten um 07:00 Uhr vor unserer AV-Kanzlei. Auf der Rattendorfer-Alm angekommen genossen wir gleich einmal das Wolkenspiel wo sich dunkle Gewitterwolken mit hellen Haufenwolken wechselten. Das tat unserer Begeisterung aber keinen Abbruch und zügig stiegen wir über das Blockwerk und den abwechslungsreichen Steig Richtung Gipfel des Zottachkopf. Unterwegs blühten die ersten Blumen, beginnend mit den Soldanellen (echten Alpenglöckchen) und dem in voller Blüte stehenden Enzian. Nach einer wohlverdienten Gipfelrast ging es weiter Richtung Südosten auf den Trogkofel zu. Unsere Begeisterung erhielt die ersten Dämpfer als wir die vielen Schneefelder sahen. Anfangs ließen sich diese umgehen bis wir schließlich zu einer Stelle kamen, wo wir eine steile Rinne queren mussten. Diese Schneefelder sind eine große Gefahr für den Wanderer weil man nicht vorhersagen konnte ob sie gangbar sind oder ob eisige Passagen nur von einer dünnen Schneedecke überdeckt sind. Bei einer dieser Stellen stapfte ich voraus, musste aber bald feststellen, dass eine Überquerung für die Teilnehmer zu gefährlich wäre. Da wir keinesfalls ein Risiko eingehen wollten wurde der Abbruch dieser Tour beschlossen und wir stiegen über sichereres Gelände Richtung Karnischem Höhenweg ab. Trotz der vergangenen Schönwetter-Phase bzw. dem vielen Regen gab es selbst auf der Südseite entlang des Karnischen Höhenweges noch große Alt-Schneefelder. Das verwunderte umso mehr, da ja der vergangene Winter nicht von überdurchschnittlicher Schneelage geprägt war.
Unsere Entscheidung zum Abbruch dieser Tour wurde zusätzlich mit den sich nähernden Regenwolken verstärkt. Wir machten schließlich noch die eine oder andere kurze Fotopause weil der blühende Petergstamm (Primelgewächs) einfach unsere Aufmerksamkeit und Bewunderung einforderte.
So kamen wir dann doch noch trocken bei unseren Fahrzeugen auf der Rattendorfer Alm an. Anschließend trafen sich noch alle Teilnehmer, wie kann es an so einem Tag auch anders sein, am Speckfest.
Reinhold Ressi