Im Gailtal war der Himmel klar und die Sonne leuchtete uns ins Gesicht, als wir Richtung Tarvis fuhren. In Pontebba zeigten sich nur noch wenige blaue Himmelflecken und es wurde dunkel. Dann Regentropfen auf der Scheibe - so etwas! Am unwirklich blauen Lago di Cornino vorbei, welch ein Kontrast zu den dichten Wolken! Von Forgaria bergauf zum Monte Prat wickelte sich der Nebel um die Bäume und die Sicht war mehr als bescheiden. Der Monte Cuar wurde deshalb als Ziel gestrichen, doch einige machten sich doch auf zum Gipfel auf dem feuchten und rutschigen Weg. Wir hingegen wanderten durch einen efeubewachsenen Laubwald, von Trockenmauern durchzogen, hügelauf und hügelab. Radfahrer kamen uns entgegen, Pferde schüttelten ihre Häupter und ganz kurz zeigte sich in den braunen Herbsttönen der Aufstieg zum Cuar. Ein kurzer steiler Anstieg führt uns in einen märchenhaften Blockwald und dann erreichten wir nach 2 Stunden bei einsetzendem Regenguss das schützende Zelt.
Dieses war bereits mit Geräuschen und Menschen gefüllt, wohl an die 150 Personen hatten sich da eingefunden. Ausgezeichnet mundeten die dargebotenen Köstlichkeiten und unser Speck mit Schwarzbrot und Bier fand reißenden Absatz. Das Wetter tut nichts zur Sache, wenn sich Freunde treffen, meinte der Obmann. Das ist das Wichtigste! Auf das nächste Mal - so lautete dann der Abschiedsgruß und unsere Freunde aus Pontebba schmiedeten schon Pläne fürs nächste Jahr.
Dr. Hermann Verderber