04. bis 07. August 2019 - Botanik mit Seele - Cornelia Miedler
Treffen unter Kräuterfreunden in der Tiroler Bergwelt
Botanik mit Seele 04. – 07. August 2019
Der Name hält was er verspricht. In diesen Tagen durfte ich in eine Gemeinschaft eintauchen, die schon sehr vertraut miteinander ist. Diese Menschen waren aber so offen und nahmen mich ohne Vorbehalte auf, sodass ich mich gleich pudelwohl fühlte. Ich habe noch nie so viele „Kräuterexperten“ auf einmal um mich gehabt. Noch dazu durfte ich eine ganz besondere Person kennenlernen, die sehr bewusst mit und in der Natur lebt und sich völlig ohne Vorbehalt auf ihre Mitmenschen einlässt– Conny. „Moch dei Herz weit auf…“
Der erste Tag führte uns über den Hochkönig zum Hechtsee. Dieser kleine See liegt in den Brandenberger Alpen in der Nähe von Kufstein. Dort wartete schon Conny auf uns. Sie hieß uns, mit einem entspannten Spaziergang rund um den See, herzlich willkommen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen bestiegen wir nochmal die Busse und fuhren weiter nach Hinterthiersee, wo wir unser Quartier ihm gemütlichen, freundlichen und gepflegten Hotel „Frohnatur“ bezogen. Bevor wir uns im Garten zu einer von Josefine (von allen liebevoll Pepperl genannt) mitgebrachten hervorragenden Jausn trafen, versammelten wir uns nochmal und Conny wollte gerne hören, was wir uns so von den nächsten Tagen erwarten. Auch hier war wieder eine Vertrautheit und Offenheit zu spüren. „Schau dei Leben‘ aun…“
Der zweite Tag begann für uns alle bereits um vier Uhr morgens, da wir uns zu einer kleinen Sonnenaufgangswanderung auf die Ackernalm aufmachten. Es war einfach nur schön. Wir genossen die Stille und uns wurde wieder bewusst, dass wir dankbarsein dürfen in so einem wunderschönen Land zu leben. Wir begrüßten den neuen Morgen mit einem Lied in der dortigen Kapelle. Nach einem reichlichen Frühstück begaben wir uns zum nächsten Abenteuer – Wanderung durch die Glemmbachklamm. Knietief durch den Glemmbach watend - teils im Wald, auf Pfaden oder im Wasser durchquerten wir die unberührte Schlucht im Thierseetal. So mancher nahm auch ein Bad im sehr erfrischenden Wasser. Conny erzählte uns immer wieder etwas über die Wirkung der Kräuter, die auf unserer Wanderung ausreichend vorhanden waren. Da der Zusammenhalt in der Gruppe wunderbar funktionierte, war es auch kein Problem für Natascha, Jan und ihren drei kleinen Mäusen mit dabei zu sein. Nach der Wanderung hieß es sich erfrischen, kurz die Beine hochlagern, ehe wir den tollen Kräutergarten von Christine Kirchmaier besuchten und wieder viele tolle Kräutertipps erhielten. Den Abschluss bildete wieder ein gemeinsames Abendessen von uns selbst über offenem Feuer gekocht. „Breit di Orm weit aus…“
Am dritten Tag wollten wir eigentlich den Veitsberg erklimmen, doch das Wetter ließ das nicht zu. Doch keiner von uns war am Ende des Tages traurig darüber. Conny hatte ein wunderbares Ersatzprogramm für uns - Relaxen im Wald. Dieses kleine Paradies befindet sich in Rettenschöss mit Schwitzhaus, Hotpot und einem nach Sommer duftenden Heubad. Mehr will und kann ich zu diesem Ort nicht sagen, da diese Stunden so voller Emotionen waren, die nicht beschreibbar sind. Der Weg zurück führte uns zu einer Tour durch die Festung Kufstein, wo wir zum Abschluss dem Klang der Heldenorgel mit 4948 Pfeifen lauschen durften. Den Abschluss dieses Tages bildete wieder ein gemeinsames Kochen und gemütliches Beisammensein mit viel Gesang.
Nun hieß es wieder Abschiednehmen. Doch bevor es soweit war verrieben wir gemeinsam unser Kräutersalz. Es war spürbar, dass wir eigentlich noch nicht auseinandergehen wollten. Doch vielleicht treffen wir uns ja im nächsten Jahr mit einem Veranstaltungstag wieder. „…Kim guat aun.“
Mosler Petra
