Nach einigen Jahren Pause fand im Jahr 2010 wieder eine Bergreise in die Schweiz statt. Ziel der Fahrt war der kleine Klosterort Disentis, wo man im ****Parkhotel Bauer Quartier bezog.
Von Disentis aus führen eine Seilbahn sowie diverse Passstraßen zu den einzelnen Ausgangspunkten für zahlreiche mehr oder weniger anspruchsvolle Wanderungen. So konnten in den folgenden Tagen zahlreiche Wanderungen und alpine Touren vom Oberalppass zur Badushütte (2505 m), zum Lukmanierpass sowie rund um diverse Stauseen gemacht werden. Am Donnerstag erfolgte eine ausgedehnte Wanderung im Raum Sedrun, während am Freitag der Gotthardtpass das Ziel war. Zu diesem Zweck wurde zunächst abermals der Lukmanierpass überquert, während die Rückfahrt über Andermatt und den Oberalppass erfolgte.
Bei einer dieser teilweise doch sehr anspruchsvollen Wanderungen ist leider ein Teilnehmer zu Sturz gekommen und hat sich am Kopf eine große Platzwunde zugezogen. Nach einer großartigen Erstversorgung durch unsere Alpenvereinsmitglieder Inge Noderer, Ute Noderer und Maria Jöbstl sowie durch eine zufällig anwesende junge Ärztin aus Holland musste der Verletzte mit dem Hubschrauber geborgen und in das nächstgelegene Krankenhaus geflogen werden. Nach einigen Tagen Krankenhausaufenthalt konnte unser Bergkamerad das Krankenhaus wieder mehr oder weniger gesund verlassen und gemeinsam mit den anderen Mitreisenden die Heimfahrt antreten.
Dank des umfassenden Versicherungsschutzes im Rahmen der Mitgliedschaft im Österreichischen Alpenverein konnte dieser Vorfall auch im Ausland ohne große Formalitäten und finanzielle Belastungen abgewickelt werden.
Am letzten Reisetag stand eine eindrucksvolle Bahnfahrt mit dem Bernina Express auf dem Programm. Nachdem bereits um 5:30 Uhr das Frühstück eingenommen wurde, erfolgte um 6:30 Uhr mit dem Bus die Abfahrt nach Chur, von wo aus die zwar sehr teure, aber überaus lohnenswerte Fahrt mit dem Bernina Express erfolgte. Die Bahnstrecke ist 122 km lang und führt durch 55 Tunnels sowie über 196 Brücken nach Tirano, einem kleinen italienischen Städtchen, von wo es nach einer kurzen Pause wiederum viereinhalb Stunden lang zurück nach Chur ging. In einer hochalpinen Umgebung fährt die Bahn an Piz Bernina und Piz Palu sowie an bekannten Orten wie zum Beispiel Reichenau, Tiefenkastel, Filisur, Bergun, Preda, Samedan, Pontresina, Ospizio Bernina (2253 m) und Poschiaro vorbei, wobei die Fahrt noch nach Davos und St. Moritz fortgesetzt werden könnte. Bei diesem Bauwerk handelt es sich zweifellos um Baukunst in höchster Vollendung, weshalb die vor 100 Jahren erbaute Bahnstrecke zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben wurde.
Nach 6 tollen Reisetagen erfolgte am Sonntag über Chur, Liechtenstein, Feldkirch, den Arlbergtunnel, das deutsche Eck, das Voralpenkreuz und den Bosrucktunnel die Heimreise, wobei man unterwegs noch einen kleinen Abstecher nach Umhausen im Ötztal, den Stützpunkt für die Bergwoche 2011, machte.
Ein herzliches Dankeschön gilt Gerhard Patsch für die Planung und Organisation dieser wundervollen Bergwoche sowie den beiden Buschauffeuren Alfred Primus und Markus Resch für die unfallfreie Fahrt.