Hüttenfinder
Bettelwurf-Hütte
Seehöhe 2077 m, Kategorie I, Tirol, Karwendel
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Bettelwurf Hütte

Jahresbericht 2017

Das Hüttenjahr 2017 war geprägt von der Diskussion um die Steinschlaggefahr. Wieso das?

WegsarnierungBereits im Vorjahr, am 17. September 2016 ereignete sich am Zustiegsweg Nr. 222 im Bereich der Bettelwurfreise (gleich nach dem „Eisenbrüggele“) ein Felssturz. Aufgrund von diversen Entscheidungen wurde in der Folge der Weg aus Sicherheitsgründen gesperrt. Wie gefährdet ist diese Stelle? Welche Maßnahmen sind zur Sicherung erforderlich? Ist eine Wegverlegung erforderlich? Wie können wir den Weg wieder freigeben? Diese und ähnliche Fragen beschäftigten uns über den Winter. Denn eins war uns klar: der Normalweg zur Bettelwurf Hütte ist sehr wichtig und muss begehbar sein! Neben den alpinen Interessen steht auch die Wirtschaftlichkeit der Hütte im Vordergrund. 
Im Spätwinter hatten wir eine Diskussion gemeinsam mit dem AV-Hauptverein und der Landesgeologie um eine Sanierungsstrategie auszuarbeiten. Diese sah eine Felsabräumung im kritischen Bereich vor. Am 15. und 16. Mai wurde diese von der Fa. Go Vertical aus Kötschach-Mauthen ausgeführt, und sogar in „Tirol Heute“ berichtet. Leider kann auch nach dieser umfangreichen Maßnahme von Seiten unserer Wegewartin die Sicherheit für den Weg nicht gewährleistet werden, und die Sperre bleib somit aufrecht. Es folgten viele Diskussionen mit sehr kompetenten Fachleuten, doch eine Lösung noch in der Saison war nicht absehbar. Die letzte Hoffnung ist nun, dass über den Winter 17/18 durch Spaltenfrost die restlichen Gesteinsauflösungen von selbst abstürzen. Im Frühjahr 2018 wird eine neuerliche Begutachtung durch die Landesgeologie erfolgen. Hoffen wir auf eine positive Entwicklung, denn über die weitere Folge der Wegsperre berichte ich etwas später.

Am 4. März 2017 herrschten orkanartige Föhnstürme im Großraum Innsbruck. Bei unserer Materialseilbahn wirkte durch diesen Sturm auf die erst im Vorjahr montierten größeren Kugeln (behördliche Auflage!) eine derartige Kraft aus, dass das Positionierungsseil riss und die Kugeln entlang des Tragseiles zu Tal rutschten. Unten knallten die Kugeln auf den Verankerungsblock und wurden zerstört. Ein stärkeres Positionierungsseil und neue Kugeln wurden von der Fa. Schmidinger aus Axams im Juni neu installiert.


Auch am Absamer Klettersteig wurde während des Winters ein kurzer Abschnitt durch Steinschlag beschädigt, welcher im April noch vor der Benutzungszeit gemeinsam von meinem Bergrettungskollegen Andreas Prinz und mir repariert wurde. Der Klettersteig wurde wieder stark besucht, und rückblickend sind wir froh, dass wir diesen als alternative Zustiegsmöglichkeit zur Hütte haben. 


Am 25.5. gingen die Wirtsleute zur Hütte und stellten beim Wassereinlassen fest, dass eine Leitung geplatzt und die Druckerhöhungspumpe durch Frost zerstört war. Für die Leckortung musste ein Spezialist zur Hütte. Die Reparatur wurde umgehend durch die Fa. Keck aus Stans erledigt, und die Hütte konnte am 3.6.2017 für die Gäste geöffnet werden.


Im Juni wurden durch die Fa. Tischlerei Rabitsch aus Rum die budgetierten Arbeiten (Einrichtung Trockenraum, Schankablage, Müllager) ausgeführt. Nur einem sehr aufmerksamen Betrachter wird die Anpassung der neuen Vertäfelung an den Altbestand im Trockenraum auffallen.

Müllager unter der Seilbahnrampe

Seilbahnrampe

Mülllager









Die Fensterläden wurden weiter von den Pächtern neu gemalt. Die restlichen Holzplatten vom Umbau wurden sinnvoll beim Müllager und beim Stiegenauftritt eingebaut. Auch eine neue Sitzbank konnte daraus gefertigt werden. 

Schankablage, Sitzbank und Stiegenauftritt

SchankanlageSitzbank 









Von Seiten der Gewerbebehörde wird gefordert, dass das Gasflaschenlager erweitert werden muss. Nach Berechnung und Eingabe durch den Installateur Keck haben wir auch eine Verdoppelung für heuer vorgesehen. Leider wurde von der Behörde bis zum Jahresende noch kein Bescheid erlassen, und wir konnten hier nichts ausführen. Die Erweiterung wird auf das Jahr 2018 verschoben.

Die Saison verlief anfangs recht gut, im September war durch das viele schlechte Wetter eine geringe Belegung. Auch die aufrechte Wegsperre wirkte sich stark auch die Frequenz der Tagesgäste aus. Diese ging um ca. 60% zurück! So etwas spüren natürlich die Pächter in ihrem Umsatz, und sie sahen sich nicht mehr darüber aus, die Bettelwurf Hütte weiter zu führen. Uns erreichte ihre Kündigung am 29. August allerdings ohne Vorankündigung, und wir waren zudem sehr überrascht, dass sie die Hütte bereits per 30.9. zusperrten.
Am 1. und 2.10. wurde die Hütte bei schönem Wetter winterfest gemacht. Während der heurigen Saison nächtigten 1.975 Gäste in der Bettelwurf Hütte. Das sind um 260 Gäste weniger als im Vorjahr, stellt aber dennoch ein gutes Ergebnis dar. Weit schlechter ist die Zahl der Tagesgäste mit nur 1.638 Leuten!


Nina und Florian verlassen uns nach nur drei Saisonen, was nicht in unserem Sinne nach einer langfristigen Bewirtschaftung ist. Ganz besonders möchte ich Nina für ihre hervorragende Arbeit und Kochkunst danken. Wiederum wurde aufgezeigt, wie schwierig es ist, eine Hütte in dieser Lage wirtschaftlich erfolgreich zu führen. Heuer hat die Wegsperre ausgereicht, dass durch den Einbruch bei den Tagesgästen zu wenig Erlös für die Pächter zu erwirken ist. 
Die ungewisse Zukunft der Wegöffnung wirkt sich auch bei der Suche von neuen Pächtern erschwerend aus. Wir hoffen aber noch rechtzeitig vor Saisonbeginn euch neue Pächter vorstellen zu können.


Zum Abschluss des heurigen Berichtes möchte ich auch meine Entscheidung kundtun, dass ich in der Funktion als Hüttenwart für die Bettelwurf Hütte nur noch bis Ablauf der Funktionsperiode bis zur Jahreshauptversammlung 2019 zur Verfügung stehe. Bis dann werde ich diese Funktion 21 Jahre lang ausgeübt haben, überwiegend mit Freude, doch merke ich, dass mich diverse Erschwernisse übergebührlich in meinem ehrenamtlichen Wirken fordern. Aufmerksame Leser meiner Jahresberichte konnten meine Freuden und Leiden als Hüttenwart mitverfolgen. Mit Andreas Schinner, welcher mir ab heuer als 2. Hüttenwart zu Seite steht, habe ich einen würdigen Nachfolger gefunden. Während der nächsten zwei Jahre habe ich die Gelegenheit Andreas in alle Besonderheiten auf der Bettelwurf Hütte einzuweisen, und ich möchte mich bereits an dieser Stelle bei ihm für seinen bevorstehenden Einsatz bedanken.

Gunnar Amor

 
 
 
 

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