Jahresbericht 2012:
2012 hofften wir, dass die Zufahrtsbedingungen ins Halltal wieder gut sein werden. Doch das Halltal ist nun für den privaten Verkehr gänzlich gesperrt. Es geht nur zu Fuß oder mit einem Taxi ins Halltal. Für die Besucher der Bettelwurf Hütte bedeutet das, dass der Zustieg um ca. 45 Minuten länger ist. Alternativ kann auch mit einem Fahrrad ins Halltal gefahren werden. Bei der 2. Ladhütte haben wir 3 Stangen errichtet, bei denen die Räder ordentlich abgestellt werden können.
Der Wanderer im Halltal erfreut sich seit der Straßensperre über viel mehr Ruhe. Doch bleiben durch das Fahrverbot auch viele Besucher aus. Der Wirt des Gasthauses St. Magdalena hat einen deutlichen Rückgang seiner Gäste bemerkt und kann daher dieses Gasthaus nicht mehr bewirtschaften. Auch auf der Bettelwurf Hütte haben wir leider bemerken müssen, dass sich doch viele Tagesgäste durch den längeren Hüttenzustieg von einem Besuch der Hütte abhalten lassen.
Ein weiterer Grund für den Rückgang der Tagesgäste ist sicher auch im schlechten Zustand des Weges in der Bettelwurfreise zu finden. Obwohl wir zu Saisonbeginn die größten Schäden durch einen Schreitbagger der Fa. Markus Egger (Oberperfuß) und laufend mit manueller Arbeit hergerichtet haben, sind die Querungen in den steilen Flanken der Schotterreise anstrengend zu überwinden. Solange keine endgültige Entscheidung über den möglichen Murenablenkdamm und dessen Realisierung durch die Gemeinde Absam vorliegt, so lange können wir unseren Hüttenzustieg in diesem Bereich nur provisorisch herrichten. Wir bitten unsere Gäste hier um Geduld und sich nicht von einem Besuch auf die Hütte abhalten zu lassen.
Für die Versorgung der Hütte bereitet die Straßensperre auch einige Schwierigkeiten. Nicht mehr alle Lieferanten sind bereit ins Halltal zu liefern und wir werden zukünftig die Lagerkapazität bei der Talstation vergrößern müssen.
Im Mai, noch vor derHüttenöffnung waren wir bereits auf der Hütte aktiv. Eine wichtige Arbeit war der Austausch des Trinkwasserhochbehälters. Ein neuer 3 m³ großer Tank aus GFK wurde zur Hütte geflogen und als Ersatz derundichten 5 x 2 m³ Kunststoffanks eingebaut.Dabei wurde ein alter Tank als Pufferspeicher des Überwassers für den Hausbrunnen weiter genutzt. Nun rinnt immer ein Wasser am Brunnen (kein Trinkwasser!).Die Wasserableitung von den Quellen wurde bei der Schluchtquerung neu an einem stärkeren Stahlseil aufgehängt. Dadurch muss die Zuleitung nicht immer in jeder Saison mühevoll auf- und abgebaut werden, und wir können das Wasserrohr auch über den Winter installiert lassen.
In der Küche erneuerten wir den Küchenblock mit der Speisenanrichte und Regale in der Speis. Aus hygienischen Gründen wurde alles in Nirosta ausgeführt. Auch ein neuer Kühl- und ein Tiefkühlschrank wurden in der Küche eingebaut. Der Dunstabzug wurde mit einem Drehzahlregler ausgestattet, so ist ein weitaus energiesparender Betrieb möglich. Die Montagearbeiten führte unser Wirt persönlich aus. Die Eckbank in der Küche wurde neu überzogen.
Ein Teil der Terrassenbeplankung war morsch und wurde mit Lärchendielen neu verlegt. An der Westseite fertigte der Wirt drei klappbare Bänke mit kleinen zusätzlich herunterklappbaren Tischen. Auf diesen Bänken lässt sich nach einem anstrengenden Bergtag besonders gut die späte Abendsonne genießen.
Die Materialseilbahn wird mit einem Elektromotor angetrieben. Dieser Motor wird direkt durch den Strom aus dem Dieselaggregat versorgt. Um eine Ausfallssicherheit für den Seilbahnbetrieb zu erhalten, wurde die Antriebssteuerung durch die Fa. Energiebig aus Innsbruck derart umgebaut, dass auch mit dem Batteriestrom gewonnen aus der PV-Anlage ein Antrieb der Seilbahn möglich ist. Die Fahrgeschwindigkeit ist in diesem Fall zwar langsamer, aber es ist eine zweite Betriebsart möglich.Die Fa. Energiebig hat hier sehr viel ehrenamtlichen Forschungsgeist gezeigt, damit diese Betriebsart möglich wurde. Danke!
Die jährliche Revision der Materialseilbahn wurde auch heuer wieder von der bewährten Fa. Schmidinger aus Axams durchgeführt. Die orange Signalfarbe der Warnkugeln der Seilmarkierung wurde neu bemalt, damit diese für Luftfahrzeuge weiterhin gut sichtbar sind.
Während des Winters wurden am Absamer Klettersteig fünf Haken beschädigt und noch vor der Saison repariert. Der Klettersteig wurde auch heuer wieder sehr stark frequentiert. Es gab wieder zwei Bergungen mit dem Hubschrauber und eine Bergung durch die Bergrettung. Zum Glück handelte es sich nicht um Verletzungen, sondern nur um Leute, die aus Ermüdung nicht weiter steigen konnten. An dieser Stelle möchte ich auch in Erinnerung rufen, dass wir wegen dem Wildruheschutz den Klettersteig nur in der Zeit von 1. Mai bis 31. Oktober benützen dürfen. Bitte beachtet diese Regelung.
Die Bettelwurf Hütte war vom 7.6. bis 14.10.2012 bewirtschaftet. In dieser Zeit verwöhnten euch unsere Pächter Gabi und Robert mit ihren frisch zubereiteten Speisen. Zu Saisonschluss war das Wetter sehr schön, und in einer netten Feier konnte die Saison gebührend abgeschlossen werden. Während der heurigen Saison nächtigten 2.208 Gäste in der Bettelwurf Hütte. Das sind um 473 Gäste mehr als im Vorjahr. Mit einem solchen Ergebnis sind wir trotz der um ca. 30% geringeren Tagesgäste sehr zufrieden und danken allen Bergsteigern, die heuer die Hütte besucht haben. Nur durch den regen Besuch sind unsere Pächter und wir in der Lage die Hütte als alpiner Stützpunkt zu erhalten.
Am 23.10.2012 besuchten wir nach Hüttenschluss gemeinsam mit den Wirtsleuten nochmals die Hütte, da wegen einer behördlichen Auflage ein Längenschnitt der Seilbahn vermessen werden musste.
Zum Abschluss meines Berichtes möchte ich wieder im Namen des alpenverein INNSBRUCK allen freiwilligen Helfern für ihren unermüdlichen Arbeitseinsatz, speziell bei den Wegreparaturen in der Bettelwurfreise und den Malarbeiten bei den Luftwarnkugeln danken. Nur so können wir unseren Mitgliedern das Wege- und Hüttennetz in einem ordentlichen Zustand anbieten.
Weiters gilt unser spezieller Dank Gabi und Robert, denn durch ihre Art der Hüttenbewirtschaftung haben wir auch heuer wieder sehr viel Lob erhalten.
Wir laden alle treuen Gäste und
Bergfreunde ein, auch in der Winterszeit einen Blick in die Homepage der
Hütte zu machen und dabei einen Blick ins Tal, auf den
Großen Bettelwurf
oder zum Stempeljoch durch die drei Webcams zu genießen. Ein Verlauf der
letzten 150 Bilder ist auch zu sehen, dabei können oft ganz interessante
Wetterveränderungen beobachtet werden.
Auf Wiedersehen im nächsten Jahr am Großen und Kleinen Bettelwurf, auf
der Speckkarspitze, am Absamer Klettersteig und natürlich in der
Bettelwurf Hütte!
Gunnar AMOR
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mit Fragen oder Kommentaren zur Bettelwurf Hütte an
Hüttenwart Gunnar
Amor
Aktualisiert am
25 Januar, 2013