Jahresbericht 1952:
Die Bettelwurf Hütte war
von Pfingsten bis anfangs Oktober 1952 bewirtschaftet. Besucherzahl ca.
1.600, davon 883 Übernachtungen. Die Besucherzahl hat sich gegenüber dem
Vorjahr um ca. 22 %' erhöht. Die Besucher kamen zum überwiegenden Teil
aus Deutschland und zwar aus Bayern (342), aus Österreich waren es
besonders Mitglieder Wiener Sektionen (173). Innsbrucker haben 70
übernachtet, Südtirol und Sektion Holland je 2 Übernachtungen. Erstmalig
war die große Zahl der Übernachtungen von Nichtmitgliedern mit 244 zu
verzeichnen.
Die Bettelwurf Hütte wurde das letzte mal vom Hüttenwirt Franz Winker
bewirtschaftet und wird im kommenden Jahr vom Bergführer Franz Schranz
aus Huben im Ötztal geführt werden.
Die Sektion erzielte aus dem Pachtverhältnis eine Einnahme von 1.906,50
Schilling. Das sind um rund 600 Schilling mehr als im
Bewirtschattung8jahr 1951.
An der Bettelwurf Hütte wurden folgende Reparaturen bzw.
Neuanschaffungen vorgenommen: das Wasser wurde in die Küche geleitet.
Dort ein Waschbecken samt Abfluß ins Freie montiert. Matratzen repariert
und Drahteinsätze erneuert. In den Gängen wurden Gummiläufer an Stelle
der ausgetretenen Kokosläufer angeschafft.
Vielen Sektionsmitgliedern war bekannt, daß schon seit Jahrzehnten der
Herd nicht mehr gezogen hatte und gewöhnlich bei Südwind die Gäste auf
ihr Essen ziemlich lange warten mußten. Verschiedene Reparaturen am
Kamin und am Herd konnten diesen Übelstand nicht beheben. Bei der
Montage des Abwaschbeckens und der dazugehörigen Abflußleitung wurde der
Küchenboden teilweise aufgerissen und unterhalb des Bodens die
Abflußleitung verlegt und damit einen Mauerdurchbruch durch die
Außenmauer hergestellt. Während dieser Arbeiten zeigte sich
überraschend, daß der Herd eine Frischluftzufuhr bekam. Die so stark
war, daß der Herd und der Abzug der Rauchgase bestens funktionierte. Die
vorgesehenen Reparaturen am Herd wurden dadurch überflüssig. Es war
nurmehr notwendig. dem Herd eine gesicherte Frischluftzufuhr zu geben.
Mit einer einfachen Rohrführung ist dies gelungen und seit dieser Zeit
funktioniert der Herd bestens.
Ferner wurden die Zugangswege neu ausgezogen, wobei der Weg der
Bettelwurf Hütte im kommenden Jahr einer neuerlichen Überholung bedarf.
Die Seilsicherungen zum Gipfel wurden ergänzt. Der Karrenweg Ißtal zum
Lafatscherjoch wurde durch die Bundesforstinspektion für die Befahrung
mittels einem Jeep für Versorgungszwecke freigegeben. Der Pächter
Winkler hat die Vorbereitungen des Karrenweges auf eigene Kosten
vorgenommen, damit war dieser Weg bis zur Einmündung des
Wilde-Bande-Steiges für Klein-Fahrzeuge fahrbar gemacht. Sollte in den
kommenden Jahren ein neuer Pächter auch über einen Jeep verfügen, so
wäre das Schlußstück zum Lafatscherjoch mit einem Kostenaufwand von ca.
8.000 Schilling zu bewältigen. Damit wäre die Befahrung des gesamten
Lafatscherjoches somit gegeben.
Ernst Tuscher
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Hüttenwart Gunnar
Amor
Aktualisiert am 12. März 2009