Jahresbericht 1948:
Die Hütte wurde heuer am
Pfingstsonntag eröffnet,.................................
Hütte:
Der Bauzustand der Hütte ist im Allgemeinen als gut zu bezeichnen. Im
vergangenen Jahr wurden die allergrößten Schäden an den Kaminen und an
der Stützmauer des nordseitigen Hanges behoben. Die hölzernen Windläden
am Dach sind verfault, das dazu notwendige Blech ist beschafft und wird
nach Hütteneröffnung angebracht. Der Rauchabzug, bezw. die Lage der
Küche ist ein altes Sorgenkind der Hütte. Da alle vorhergegangenen
Versuche zur Behebung dieses Übelstandes umsonst waren, und die
neuerliche Reparatur am Kamin und im Herd auch keine wesentliche Abhilfe
schaffen konnte, wird es richtig sein, die Küche einmal in des Haupthaus
zu verlegen. Der dort zur Verfügung stehende Kamin zieht
erfahrungsgemäss sehr gut und steht nicht so unmittelbar am Südhang
hinter der Hütte. In diesem Gebäudeteil ist auch der Vorratskeller
untergebracht. Der Raum, der jetzt als Küche verwendet wird würde zu
einem Matratzenlager mit Kochgelegenheit ausgebaut werden. Damit hätte
die Hütte für die Zeit in der sie nicht bewirtschaftet ist, 2 vollkommen
getrennte Räume (Stube und Matratzenlager) zur beschränkten Benützung.
Die meisten Fensterläden am Schlafhaus und an der Veranda sind
reparaturbedürftig oder müssen durch neue ersetzt werden. Diese Arbeit
soll im laufenden Jahr ausgeführt werden.
Der geringe Fremdenverkehr im Allgemeinen und der geringe Zuzug in
diesem Gebiet im Besonderen hat eine Rentabilität der Hütte in den
letzten Jahren unmöglich gemacht. Die Zahl der Übernachtungen im Jahr
1948 betrug 217. Die Besucherzahl war 512. Mit einer besonderen Erhöhung
der Zahl in diesem Jahr ist kaum zu rechnen.
Wege:
Die Wege vom Halltal und vom Stempeljoch Bind durch die geringe
Instandsetzung in den letzten Jahren in keinem besonders guten Zustand.
Das Wegstück durch die Bettelwurfreise war im letzten Jahr vollkommen
weggerissen. Dieser Teil wurde wieder instand gesetzt, Das Drahtseil nach
der Reise befestigt, ebenso das Drahtseil zum Gipfel. Im kommenden Jahr
ist die Instandsetzung beider Wege besonders durch Ausspregung hoher
Stellen zu normalen Trittstufen notwendig. Z.Zt. wäre ein Transport mit
Tragtier über diese beiden Wege nicht durchführbar.
Um das gesamte Gebiet und den Hüttenbetrieb mehr in das Interesse der
Öffentlichkeit zu richten, sind wir im kommenden Sommer
Sonntags-Führungstouren als kostenlose AV-Führungstouren durch den
Hüttenwirt geplant.
Mit Bergsteigergruß
Ernst Tuscher
24. Feber 1949
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Hüttenwart Gunnar
Amor
Aktualisiert am 11. März 2009