Jahresbericht 1936:
Bewirtschaftet
wurde die Hütte durch die Geschwister Winkler aus Schlitters im
Zillertal vom 30. Mai - 4. Oktober 1936.
Die Bewirtschaftung erfolge auch im abgelaufenen Berichtsjahre, infolge
der noch immer vorhandenen Hemmnisse in ganz bescheidenen, dem
Bergsteiger entsprechenden Sinne, da eine Vollbewirtschaftung nicht
tragbar war. Trotzdem wurden keine Klagen über den Betrieb erhoben.
Wie rasch sich der Besuch aus Deutschland heben würde zeigt der
September als nach der denkwürdigen Hauptversammlung in Garmisch eine
Lockerung der Einreise eingetreten war.
Während des ganzen Sommers waren nur 6 Reichsdeutsche Bergsteiger auf
der Bettelwurfhütte, der September brachte aber 72.
Besucht wurde die Hütte von | 690 Bergsteigern |
davon waren | 526 Männern |
und | 164 Frauen |
aus Oesterreich | 516 davon 392 aus Tirol |
' Deutschland | 78 |
' England | 43 |
' Holland | 13 |
' Schweiz | 11 |
' Ungarn | 3 |
' Italien | 5 |
' Tschechoslowakei | 8 |
' Frankreich | 10 |
' Spanien | 1 |
' Dänemark | 1 |
Der Besuch hat sich
gegen das Jahr 1935 um 36 gehoben. Immer noch um 23 1/2 % schlechter als
der Durchschnitt der Vorkriegsjahre und um 67,4 % schlechter als das
Jahr 1925 mit 2120 Besucher. Übernachtet haben auf der Hütte 242
Bergsteiger.
Durch den abnormalen Winter der nur eine geringe Schneedecke brachte
wurde der Weg Lavatscherjoch bis zur Hütte durch Abrutschungen sehr
stark beschädigt und mußte beinahe ganz erneuert werden. Ebenso wurden
die Wege von der Straße zur Hütte, von der Hütte zum großen Bettelwurf
und der Wilde Bandesteig vom Stempeljoch zum Lavatscherjoch
ausgebessert.
An der alten und neuen Hütte wurden die verfaulten Fensterstöcke und
Fensterläden erneuert, eine neue Türe samt Türstock in der alten Hütte
eingesetzt und die Erneuerung der talseitigen Holzwand der Glasveranda
durchgeführt.
Die bergsteigerische Tätigkeit entsprach dem schlechten Sommer und
kleinen Besuch. Am meisten wurde der große Bettelwurf erstiegen.
Den Bewirtschaftern wurde der Pachtschilling erlassen um ihnen die
Lebensexistenz zu sichern und die Hütte betreut zu wissen.
Die Ausgaben betrugen trotz größter Sparsamkeit um nur einen Verfall der
Hütte zu verhindern :
Für Tischlerarbeiten | S | 683,50 |
Feuerversicherung etc. | ' | 142,34 |
Summe | S | 825,84 |
dem keine Einnahmen entgegenstehen.
16. März 1937
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Hüttenwart Gunnar
Amor
Aktualisiert am 09. März 2009