Logo Sektion Bad Gastein

Baubericht zum Trocken-WC auf dem Gamskarkogel (Sommer 2012) (Trocken-WC auf dem Gamskarkogel)

MITGLIED werden
zur Anmeldung

Baubericht zum Trocken-WC auf dem Gamskarkogel (Sommer 2012)

Gamskarkogelhütte während des Umbaus

Lage der Abflussrohre

Nachdem sich die Vorbereitungen über mehrere Jahre hingezogen hatten, wurde es im Frühjahr 2012 mit dem Zubau zur bestehenden Gamskarkogelhütte ernst. Nach Abstimmung mit den Grundbesitzern, mit der Behörde, mit dem Hauptverband in Innsbruck und nicht zuletzt nach Abwägung unserer spärlichen Finanzen wagten wir den Schritt zur Realisierung. Da wir die Arbeiten nicht länger anstehen lassen wollten, begannen wir unmittelbar nach der Schneeschmelze. Wichtig für die Durchführung der Materiallieferungen war jedoch eine funktionstüchtige Seilbahn, bei der wir aber Bedenken wegen der untersten Holzstütze hatten. Diese Stütze wurde allerdings schon bald von der Fa. Prommegger gegen eine Gittermaststütze ausgewechselt.

Nachdem die Fa. Knaus einen Minibagger von der Rastötze auf den Kogel geflogen hatte, begann die Fa. Spiessberger mit den Erdarbeiten, wobei immer wieder nachgemessen werden musste, um nicht zu viel Fels abzutragen. Der Fels war im oberen Bereich stark verwittert und leicht zu fördern. In ca. 50 cm Tiefe stand teils klüftiger, schwerer Fels an, welcher nur mittels Spreng- und Schrämarbeiten gelöst werden konnte.

Nach dem Abschluss der Erd- und Felsarbeiten wurde der Minibagger wieder ins Tal geflogen. Um die teuren Anflugpauschalen für Hubschrauberflüge gering zu halten, schickten wir gleichzeitig den Niro-Behälter, welcher das Kernstück der WC-Anlage bildet, und die teils vorgefertigten Zimmererbauteile mit dem Hubi auf den Kogel.

Nun konnte der von der Fa. Metallbau Gastein angefertigte Niro-Behälter fundamentiert und hinterfüllt werden. Zeitgleich wurde der Fettabscheider eingebaut, welcher die Aufgabe hat, das Fett aus den verunreinigten Küchenabwässern zu filtern. Ebenso konnte nun der Filtercontainer mit Splitt gefüllt und die verbindenden Kanal-Zu- und -Ablaufleitungen verlegt werden.

Nun konnte die Fa. Gerhard Malzer mit ihren Zimmermannsarbeiten beginnen. Nach Wand- und Dachstuhlaufstellung wurden die WC-Trennwände ebenfalls vom Zimmermeister montiert. Mit den von Fa. Wanker kostenlos bereitgestellten WC-Brillen und Papierrollenhaltern wurde nun das Innenleben der WC-Kabinen komplettiert.

Bis zu diesem Zeitpunkt konnte das alte WC noch benützt werden. Nun jedoch wurde die bisherige Außenwand durchbrochen, um einen Zugang zum neuen Anbau zu schaffen, und das neue WC konnte provisorisch benützt werden. Es erfolgten noch der Bodenplattenanschluss zum Bestand und viele verschiedene Kleinarbeiten.

Fleißige Hände unter Zimmermeister Adolf Malzer konnten im Herbst noch die Fassade des Zubaus verschindeln. Es gelang dem Hüttenwirt Richard Löberbauer mit seinem Freund Haselsberger Wolfgang sogar, die Bodenfliesen zu verlegen, obwohl er dazu bereits eine Zusatzheizung verwenden musste, damit der Frost keinen Schaden anrichtete.

Für die bauliche Koordination dieser über den ganzen Sommer andauernden Arbeiten konnte ich Herrn Hans Keuschnigg gewinnen, welcher seine vor Ort geleisteten Stunden nicht verrechnete. Er war es auch, der dafür sorgte, dass der Materialnachschub – Trockenbeton, Schalzeug, Bewehrungseisen, Kanalrohre, Filterkies, Betriebsmittel, etc. – nicht versiegte und vor allem die für die Ausführung der Arbeiten notwendigen Helfer rekrutiert wurden. Insgesamt wurden ca. 700 ehrenamtliche Stunden geleistet. Die erforderlichen Baugeräte (Mischmaschine, Aggregat, etc.) wurden kostenlos von der Fa. Pokorny bereitgestellt. Das zusätzliche Fenster sponserte die Fa. Harlander Baumanagement und die Farbe für die neu gestrichenen Materialseilbahnstützen spendierte die Fa. Malerei Robert Wimmer – Herzlichen Dank dafür.

Funktionsweise

Die WC-Anlage besteht aus einem dicht verschweißten Niro-Behälter mit 2 Öffnungen für die WC-Brillen an der Oberseite. Ebenfalls im oberen Bereich ist eine Öffnung für den Pissoir-Anschluss. Alle Fest- und Flüssigstoffe gelangen über diese Öffnungen in das Innere des Behälters. Der Hüttenwirt ist angehalten, täglich etwas Traubenschrot, Kaffeesud oder Ähnliches auf die Fäkalien zu streuen, sodass diese mit der Zeit einem Verrottungsprozess ausgesetzt sind. Flüssigstoffe, welche in den Behälter gelangen, werden über den Ablaufkanal am Boden zum Filterkiesbehälter geleitet. Dort durchlaufen sie ca. 1000 Liter Filtermaterial und gelangen danach über eine Rohrleitung ins Freie. Sind die Feststoffe dann (nach ein, zwei, oder drei Jahren) genug verrottet, können sie über eine ca. 80/100cm große abschraubbare Deckelöffnung an der frei zugänglichen Seite entnommen und entsorgt werden.

Um die Geruchsbelästigung einzudämmen, wurde an der Oberseite des Niro-Behälters ein Lüftungsrohr montiert, welches über die Dachhaut führt und mit einem windbetriebenen Saugventilator abschließt. Da normalerweise wärmere Luft nach oben strömt und die Frischluft nur über die WC-Brillenlöcher und die Pissoir-Abflussöffnung nachströmen kann, gehen wir davon aus, dass diese Methode funktioniert und die belastete Luft übers Dach abgeführt wird.

 

Weitere Bilder gibt es unter Alben.

 

Bad Hofgastein, im März 2013
Franz Schellhorn

 
 
 

Anfragen zum Internetauftritt und zur Wartung
 

Datenschutzeinstellungen

Nur wenn Sie es uns durch Klick auf das entspechende Feld unten erlauben, setzt diese Website Analyse-/Marketing Cookies ein (Details siehe Datenschutzmitteilung). Wir verwenden diese, um Analysen und Statistiken zu erstellen, sodass wir die Website laufend verbessern können.

Ebenso abhängig von Ihrer Zustimmung werden externe Komponenten geladen (Details siehe Datenschutzmitteilung), die u.U. ebenfalls Cookies setzen. Die externen Kompenenten ergänzen die von uns auf dieser Website dargestellten Informationen und bieten zusätzliche Funktionen an. 

Diese Cookies und Komponenten können vom jeweiligen Anbieter dazu genutzt werden, Daten über Ihren Website-Besuch zu sammeln.

 
 

 

 

 

 

Datenschutzhinweis

Bitte beachten Sie, dass der folgende Link eine externe Website öffnet, für deren Inhalt wir nicht verantwortlich sind und auf die unsere Datenschutzbestimmungen keine Anwendung finden. Informieren Sie sich bitte auf der neuen Webseite über den dortigen Datenschutz.

Ziel: